04.08.2018 von Herzlogik
Hi. Da ich wohl in meiner letzten gescheiterten Beziehung mit einem Alexi zu tun hatte, zuvor noch nie davon gehört hatte, fühle ich mich dazu aufgerufen, einmal niederzuschreiben, wie ich immer wieder versucht habe, ihm Gefühle zu beschreiben und auch zu erklären, wozu diese denn da wären, welchen (evolutionstechnisch gesehenen) Sinn sie haben.
Vielleicht kann sich der ein oder andere darin wiederfinden oder auch einen Alexi näher an das Thema bringen.
Natürlich ist mein Wort nicht Gesetz, sondern eine persönliche Sichtweise, entstanden aus eigenen Erfahrungen.
Ich selbst bin sehr emotional und hochsensibel, aber auch sehr logisch.
Beides versuche ich jetzt einmal zu kombinieren.
Sofern andere davon profitieren können, umso besser.
Zudem sah ich auch hier im Forum immer wieder die Debatte, was Gefühle denn wären und welchen Sinn sie machen würden, also sehe ich da einen Bedarf.
Auch mit hilft das Ganze dann hoffentlich, diese für mich zerschmetternde Erfahrung zu verarbeiten.
(Ich hatte mit meinem Ex-Partner den hier zur Verfügung gestellten Test gemacht und er hatte eine sehr hohe Punktzahl erreicht.)
Wozu sind nun Emotionen beim Menschen überhaupt gut?
Was hat sich die Natur dabei gedacht?
Die Antwort ist einfach: Gefühle sind Antriebsgeber.
Sie veranlassen einen Menschen dazu, etwas bestimmtes ZU TUN.
Ganz simpel wie bei Hunger und Durst: (welche körperliche Gefühle sind und keine Emotionen)
sie veranlassen im Normalfall einen Menschen dazu, etwas zu essen oder zu trinken, damit der Körper erhalten bleibt.
Punkt.
Und wenn man pupsen muss, dann tut man es, sonst bekommt man einen Blähbauch und bekommt, je länger man das Gas nicht ablässt, gehörige Bauchschmerzen.
Das Prinzip ist also simpel. (Praxis nicht immer).
Was hat es nun also mit diesen ominösen Emotionen auf sich und wozu sollen diese denn überhaupt gut sein?
Geht ja die ganze Zeit auch ohne oder?
Emotionen sind wichtig, wenn es um das ZWISCHENMENSCHLICHE geht.
Bindungen, Freundschaften, Liebschaften, Kindererziehung usw. funktionieren durch Emotionen. (Ob gut oder schlecht, sei dahin gestellt. Auch die Natur ist leider nicht perfekt.)
Die INTENTION oder der ZWECK der Emotionen besteht darin, dass bei Menschen Bindungen entstehen können zB und natürlich auch, dass entsprechendes VERHALTEN und HANDLUNGEN ausgelöst werde.
Merke: wer keinen Hunger und keinen Durst hat, isst und trinkt nicht. Klingt logisch oder?
Wäre nun also kein Sexualtrieb vorhanden (ein eher körperliches Gefühl, das jedoch mit Emotionen gepaart sein kann), würde sich die Menschheit nicht fortpflanzen und aussterben.
Emotionen wie Liebe, Leidenschaft, Trauer, emotionaler Schmerz, Wut, Scham, etc. dienen dem zwischenmenschlichen Miteinander.
Würde eine Mutter zB. KEINE EMOTIONEN gegenüber ihrem Kind aufbauen bzw. haben, was würde sie antreiben, sich um ihr Kind zu kümmern, es zu stillen, füttern, waschen, beschützen, trösten, usw.?
Das Kind würde sterben.
Sie könnte es RATIONAL erlernen, aber dann bestünde die Gefahr, dass sie es des öfteren Mal einfach VERGISST.
Dann könnte es ebenso sterben. Damit wäre die Fortpflanzung gescheitert.
Da sie aber starke EMOTIONEN für das Kind hat, entsteht eine Bindung, diese emotionalen Gefühle erinnern sie immer wieder automatisch daran, sich um das Kind zu kümmern. Damit es nicht stirbt oder krank wird und es gesund und glücklich aufwachsen kann.
Emotionen funktionieren automatischer, schneller, direkter, impulsiver als Gedanken und die Ratio.
Sie sitzen in einem anderen Teil des Gehirns und laufen ohne bewusste Entscheidung ab.
Genau dies ist wichtig, denn es stellt sicher, dass AUTOMATISCH HANDLUNGSIMPULSE gesetzt werden, die nicht vergessen werden können. Denn Vergessen kann in dem Fall gefährlich sein.
Klingt logisch oder?
Ein weiteres simples Bsp. ist:
Du gehst über die Straße und plötzlich schießt ein viel zu schnelles Auto um die Ecke und droht Dich zu überfahren.
Wer ist in dem Falle überlebensschlauer und sicherer?
Der, der seinen präfrontalen Kortext nutzt und erst einmal logisch nachdenkt, in welche Richtung es nun am besten wäre zu springen und ob man überhaupt springen sollte oder eindach stehen bleiben oder ih da drüben die Tasche im Schafenster sieht echt zweckmäßig aus, vielleicht sollte ich mir die zulegen, wenn der Preis ein gutes Verhältnis zur Qualität hat - RUMMS - oh Du bist tot.
Oder der, der von einem GEFÜHLSIMPULS (nämlich ANGST) heftig gestoßen und angetrieben, blitzschnell zur sicheren Seite springt, OHNE zu überlegen oder seinen präfrontalen Kortex auch nur ansatzweise genutzt zu haben?
Eine rhethorische Frage, denn sie beantwortet sich selbst.
Gefühle sind schneller, verlässlicher und können starke Handlungsimpulse sein.
SEHNSUCHT: was soll das denn sein? Sie fragt, ob ich denn keine Sehnsucht nach ihr hätte, wenn ich prima damit klarkomme, sie ne Woche nicht gesehen zu haben und mich nach dieser Woche lieber mit meinen Kollegen treffe und das Treffen mit ihr dann einfach ganz pragmatisch auf nächste Woche verschiebe, ganz einfach, weil es simpel ist und ja kein Problem dabei ist.
Oder wenn ich mal wieder ein Treffen mit ihr vergessen habe. Kann doch mal passieren.
Wieso wird sie jetzt so laut und wirft mit so viel schlechtes vor?
Ich sage mal lieber ja und Amen, dann gibt sie vielleicht Ruhe.
Mit der SEHNSUCHT verhält es sich ganz einfach.
Übersetzt bedeutet sie, dass Du ganz doll HUNGER oder DURST nach einem bestimmten Menschen hast.
Dieses Gefühl sitzt dann meist da wo das Herz ist. Dsd Herz hat also Hunger nach einem Menschen. Bzw. Der ganze Körper, das Gehirn.
Oder das Gefühl sitzt dann auch mal im Bauch oder an beiden Stellen oder sogar im ganzen Körper.
Je länger Du nichts ISST wenn Du HUNGER hast oder nichts TRINKST wenn Du DURST hast, desto stärker wird das körperliche Gefühl von Hunger und Durst.
Das ist logisch, denn es MUSS so sein, sonst würdest Du nicht dazu angetrieben oder veranlasst werden, endlich was zu essen oder zu trinken und du wirst krank und stirbst.
Die Natur hat ein Programm eingebaut, das Überleben heißt.
Überleben steht an erster Stelle. (Gibt auch Ausmahmen, zB bei Selbstmord. Da ist der Tod erstrebenswerter bzw schöner als das Leben, das ist dann für einige Menschen der Ausweg aus dem schlimm empfundenen Leben, aber das führt jetzt zu weit.)
Mit der SEHNSUCHT also dem HUNGER oder DURST nach einem Menschen, ist es sehr ähnlich.
Man stirbt natürlich nicht, wenn der Mensch weg ist.
ABER dieser Mensch hat mit seiner Anwesenheit trotzdem was im Körper/Hirn des sich Sehnenden ausgelöst.
Bei Liebe/Sex/Begehren werden Hormone und Botenstoffe im Körper ausgeschüttet, die im Gehirn ein Gefühlsgedächtnis bilden.
Wenn man zB verliebt ist, dann schüttet der Körper Unmengen davon aus und deswegen fühlt man sich - man könnte es übersetzen wie - leicht betrunken, angeheitert, gut drauf, dieser geliebte Mensch ist in den eigenen Augen so schön, so besonders, er gewinnt stark an Wert und Bedeutung. Man will sich von seiner besten Seite zeigen, denn man will ihm gefallen und man will, dass dieser Mensch einen auch toll und besonders findet.
Man ist glücklich, wenn dieser Mensch bei einem ist, man macht sich selbst schön, will gut aussehen, man lacht viel, man will diesen Menschen anfassen, küssen, streicheln, letzendlich sich mit ihm körperlich vereinen aber auch verstandensmäßig und gefühlsmäßig also emotional.
Wozu dient das? Zuallererst ist ja einmal nichts daran falsch, sich gut zu fühlen,denn es ist schön, sich gut zu fühlen. Wer will das nicht?
Zum anderen dient es wohl schlichtweg der Fortpflanzung und dem Bindungsaufbau zwischen den 2 Menschen, falls Nachwuchs kommen sollte. Nur so sind beide aneinander gebunden und können sich um den Erhalt des Kindes kümmern. Klappt auch in diversen Fällen leider nicht, aber das verursachen andere Komponenten, auf die ich jetzt nicht eingehen möchte, da das sonst ein Buch werden würde.
Durch Verliebtheit und Sexualtrieb stellt die Natur sicher, dass Paarung mehrmals stattfindet, wodurch sie wiederum sicher stellt, dass die Wahrscheinlichkeit des Nachwuchses höher ist. (Auch wenn wir heutzutage verhüten und die Natur austrixen, wir sind in diesem jedoch alle quasi nich Urzeitmenschen, das heißt die alten Programme laufen ab.)
ZUDEM haben Liebe und Körperlichkeit auch andere Funktionen.
Körperkontakt wie Umarmungen, Streicheln, Sex,.wirken sich stärkend auf das Immunsystem aus, entspannen, bauen Angst und Stress ab oder Anspannung. Sind allgemein, sofern erwünscht, GESUND.
Da Dir also der Mensch im Falle dessen dass Du gefühls- und hormonfähig bist, gesundheitlich/seelisch gut tut und auch die Fortpflanzung gesichert werden soll etc., bist Du auf ENTZUG, wenn dieser Mensch nicht da ist.
ENTZUG wie von einer Droge, egal ob das Bier, Schokolade, Kaffee, harte Drogen, Shopping oder sontwas sind.
Denn dieser Mensch ist quasi wie eine Droge für Dich, denn NUR ER verursacht bei Dir die Ausschüttung körpereigener Drogen und Hormone. Endorphine, Dopamin, Serotonin, Oxytocin, Sexualhormone, etc.
Du bekommst HUNGER nach der Person, weil ohne sie diese Stoffe nicht oder nur wenig ausgeschüttet werden.
Diesen HUNGER oder DURST begleitet oft irgendwann auch TRAUER.
Ein Schweregefühl im Körper. Wie ein Stein im Magen, die Arme sind schwer, die Beine auch, das Herz ebenso.
Man lacht nicht mehr, wo man es vorher tat. Das Gemüt ist schwer, man seufzt, selbst das Atmen ist schwieriger, da alles Tonnen zu wiegen scheint. Selbst die Augenlider hängen etwas herunter.
Vielleicht kommen Tränen.
Ein Ventil um Trauer abzubauen.
Da Du all das in Dir hast, treibt es Dich dazu an, den Menschen ganz bald wiedersehen zu wollen.
Du VERMISST ihn.Wenn er wieder da ist oder Du auch von ihm hörst, geht es Dir besser.
Ich könnte jetzt ewig weiterschreiben.
Ich hoffe, ich habe einen kleinen Einblick trotz Umfang geben können.
Es ist meine Sichtweise und logische Beurteilung und Beobachtung.
Bei jedem ist es etwas anders. Es gibt immer Ausnahmen.
Aber ich denke, den Kern treffe ich.
Vor allem in Bezug auf das Überlebensbeispiel.
EMOTIONEN dienen als Handlungsantrieb für Menschen, damit Beziehungen funktionieren können, der Nachwuchs gezeugt wird, überlebt, damit dad Beisammensein gesund hält und stützt.
Denn Menschen sind in der Gruppe stärker, flexibler, wenn es um das Überleben geht.
Da mein Ex wohl ein Alexi ist, war es ihm nicht möglich, die Beziehung zu erhalten.
Er konnte nicht auf meine Bedürfnisse eingehen oder mich verstehen. Ich ihn auch nicht.
Ergo kommt es zu keinem Nachwuchs, keiner gesundheitlich bereichernden Zweisamkeit, keinem gemeinsamen Austausch, keinen schönen Erinnerungen, etc.
Vllt haben Alexis sich mit dem Mangel an Körperkontakt etc. arrangiert. Aber wenn man dann immer wieder liest, unter wievielen körperlichen Symptomen sie irgendwann dann leiden, muss ich mir die Frage stellen, ob diese augenscheinliche "Unabhängigkeit" von anderen Menschen und sozialen Beziehungen wirklich so besteht.
Was man nicht kennt, vermisst man nicht.
Ich stelle mir das Leben aber als sehr langweilig und tot vor, so ohne Emotionen und bereichernde zwischenmenschliche Bindungen. Aber die muss man eben pflegen, sonst gehen sie kaputt.
Sofern das hier jemand gelesen hat, das freut mich.
Liebe Grüße