04.11.2020 von User78614H91
Hallo zusammen,
es gibt hier ja bereits ein Thema zu Beziehung, dennoch beginne ich hier ein neues, weiter gefasst. Ich erhoffe mir letztlich mehr konkrete Einblicke von beiden Seiten, um zu verstehen.
Seit zwei Wochen habe ich eine Beziehung zu einem Alexi (ich übernehme dies einfach mal als Bezeichnung). Nur um Verwirrungen zu vermeiden, wir sind beide Männer ;)
Der Beginn war ganz klassisch. Wir kannten uns bereits länger persönlich, man hat sich hier und dort eher zufällig gesehen. Etwas Kontakt gab es online. Aber nichts tieferes, freundschaftliches. Es ergab sich ein Treffen, ein Wiedersehen ... eins folgte dem anderen. Wir beide merkten, es könnte ernsthaft werden und der Kontakt wurde enger.
Dass er Alexithymie hat erwähnte er beiläufig, ich war aber durch gemeinsame Bekannte vorgewarnt.
Zu erst beftagte ich Google, im nächsten Schritt sprach ich ihn an. Er erklärte mir seine Welt, Methode, seine gelernten Verhaltensmuster.
Ich verliebte mich schnell. Und das würde ihm wohl sehr oft passieren. Mir gegenüber konnte er aber auch ausdrücken, in mich verliebt zu sein. Das Tempo hab ich ihm überlassen.
Bei mir wurde aus "ich bin verliebt in dich" "ich liebe dich". Er erklärte wie schwer dies für ihn selbst ist zu fassen. Verliebtheit fiele ihm noch leicht zu erkennen.
Hinweise von außen und intensives Nachdenken brachten ihn dazu gleich auf zu ziehen.
Zu den einzelnen Phasen könnte ich im Detail viel mehr schreiben, was auch Fragestellungen aus anderen Themen abdeckt: wie funktioniert das kennenlernen, das aufeinander eingehen, wie erkenne ich an ihm, dass ich ihm wichtig bin, wie drückt er "Gefühle" aus. Ich lerne mit ihm und ich denke durch meinen logischen Charakter seine Handlungen zu interpretieren. Und so erkenne ich: er denkt an mich, er sorgt sich um mich, ich bin etwas besonderes. Das, was man selbst sonst emotional spürt, das muss man sehen.
Wichtig ist zu reden. Er fragt viel, er hinterfragt ohne, dass ich es bewusst bemerke. Ich erkläre mich viel mehr und offener.
Wir stellen uns aufeinander ein und versuchen uns gegenseitig an eine Übersetzung, wenn notwendig.
Etwas Alltagstest hatten wir nun auch. Es funktioniert. Dennoch mache ich mir Gedanken: Wie bindet er sich? Wird über kurz oder lang die Beziehung von mir zu einem großen Teil gehalten? Was kann an Problemen entstehen? Wie sieht ein Alexi eine Beziehung?
Dies erstmal als Einstieg. Denn klar ist mir: ohne mich damit zu beschäftigen kann es emotional schmerzhaft werden, und zwar für mich, und nicht unbedingt für ihn. Ihn plagen dann vermutlich eher Kopfschmerzen oder Schlafprobleme.