Vorstellung
10.09.2015 von StruHallo Zusammen
Ich wollte mich kurz vorstellen.
Ich bin Stru, 36 Jahre alt und lebe im Kanton Graubünden in der schönen Schweiz.
Ich bin heute eher zufällig beim stöbern auf das Forum gestossen.
Ich frage mich schon länger was mit mir los ist.
Mir fehlt jegliches Mitgefühl mit meinen Mitmenschen.
Das ist nun schon seit ca. 10 Jahren so.
Aufgefallen sit es mir als ich mich 2009 von meiner langjährigen Partnerin getrennt habe. Wir haben 3 Jahre zusammen gewohnt und sind 8Monate in einem VW Bus durch Europa gereist.
Irgendwann ging es nicht mehr und ich bin dann von heute auf Morgen ausgezogen. Nun könnte man meinen dass es mich mitgenommen hat. Fehlanzeige. Wohl dachte ich ein paar Mal an unsere gemeinsame Zeit zurück, aber im grossen und ganzen ging mein Leben einfach weiter.
Etwas später ist meine Grossmutter gestorben, bei der ich viel Zeit verbracht habe als ich noch klein war.
Ich habe es zur Kenntnis genommen und mein Leben ging weiter. Ich war nicht mal auf der Beerdigung. Vermisst habe ich sie bis heute nie.
Letztes Jahr ging eine weitere Beziehung in die Brüche. Meine apartnerin hat sich 2 Stunden den amund fusselig geredet und meine Antwort darauf war "Ok, dann sind wir jetzt getrennt?" Es ging mir nicht einTag schlecht. Das Leben ging weiter.
Wenn sich bei der Arbeit oder in der Freizeit jemand weh tut oder mir seine Probleme erzählt, dann lässt mich das kalt. Wohl weis ich mittlerweile aus Erfahrung was man dann so sagt, aber im Grunde ist es mir total egal.
Bei meinen Elter ist es ähnlich. Die wohnten immer im selben Dorf wie ich, aber manchmal haben wir uns ein ganzes Jahr nicht gesehen. Es interessiert mich einfach nicht was sie machen.
Meine Mutte rhatte Depressionen als ich zur Welt kam und auch vor ein paar Jahren ging es ihr schlecht. Aber wenn sie mir ihr Leid geklagt hat, dann war es eher nervig für mich statt dass ich etwas wie Mitgefühl gehabt hätte.
Nun bin ich in einer neuen Beziehung und meine Freundin ist im 4. Monat schwanger und ehrlich gesagt ist es mir egal. Ich kann dafür keinerlei Gefühle aufbringen. Wir streiten seit 3 Monaten praktisch jede Minute in der ich zu Hause bin. Ich kann ihre Argumente nicht nachvollziehen. Ich würde sie vernachlässigen. Aber ich bin doch da!
Ich arbeite damit wir ageld zum Leben haben, warum meckert sie ständig an mir rum? Ich bin kurz davor sie zu verlassen und habe eigentlich schon vor einem Monat mit der abehiehung abgeschlossen. Ich kann kein Verständnis aufbringen.
Solange es mir einigermassen gut geht, ist meine Welt in Ordnung.
Ich weis, dass etwas nicht stimmt, aber grundsätzlich habe ich nicht das Gefühl etwas falsch zu machen.
Ich kann über meine Gefühle nicht reden. Ich bin kaum jemals wütend, eher gleichgültig. Ich träume vielleicht 2 mal im Monat etwas. Bin kaum jemals nervös, egal um was es geht. Ich nehme es einfach hin.
Ich weis nicht mal ob ich etwas an mir ändern soll oder kann.
Vielleicht kann mir jemand in einer ähnlichen Situation einen neuen Input geben.
Sorry ist etwas länger geworden. Aber vielleicht habe ich nun den Grund für mein Verhalten gefunden?
Habe noch vergessen
10.09.2015 von Stru
Zu erwähnen dass ich den Test mit 149 Punkten abgeschlossen habe.Ich wollte es noch editieren, habe aber keine Funktion gefunden.
Antwort auf vorherigen Beitrag
12.09.2015 von Anonym
Hallo,
vieles hört sich nach Alexithymie an. Alexithyme Merkmale sind aber auch oft Bestandteil von anderen Persönlichkeitsstrukturen.
Das ist nun schon seit ca. 10 Jahren so.
Vorher warst du mitfühlend und dir ist vorher nie aufgefallen, dass andere Menschen sich aus deiner Sicht merkwürdig verhalten haben?
Ich würde sie vernachlässigen. Aber ich bin doch da!
Lol. Sorry, aber die Diskussion kenne ich nur zu gut.
Sie meint nicht deine körperliche Anwesenheit und materielle Sicherheit und all das, was du glaubst für sie zu tun. Gefühlsmenschen brauchen andere Dinge, um sich nicht vernachlässigt zu fühlen. So Dinge wie spontanes Umarmen, fragen wie es ihnen geht und ob man was für sie tun kann, zeigen, dass man sie begehrt usw. Also ganz viele Dinge, die wir schlecht bis gar nicht können und die wir seltsam, übertrieben, nervig finden.
Und nein, sie sagen dir nicht, wann sie diese Aktionen gerne hätten, da musst du schon raten, was wann das Richtige ist. Sonst zählt es nicht. Und wenn du dich dazu überwinden kannst, dann ist es auch nicht in Ordnung, weil es künstlich, roboterhaft etc. wirkt.
Du kannst mal den neuen Beitrag von Nordlicht lesen, da steht viel dazu drin. Und sie hat einen Partner, der versucht auf sie zu zu gehen und sich des Problems scheinbar bewußt ist.
So lange es mir einigermassen gut geht, ist meine Welt in Ordnung.
Auch wenn du rational darüber nachdenkst, z.B. an das Streiten mit deiner Freundin? Dann würde mir z.B. Soziopathie als Möglichkeit einfallen.
Grüße
Nun, ich denke ich war schon immer so. Mir haben Menschen nie wirklich gefehlt wenn sie aus meinem Leben verschwanden. Und wenn mir Schulkameraden oder Freunde von ihren Gefühlen erzählt haben, dann fand ich das schon immer eher interessant (im Sinne einer Studie) als dass es mich "bewegt" hätte.
Ja, das mit den spontanen Liebesbekundungen, welcher Art auch immer, ist ein grosses Problem für mich.
Ich zeige meine Liebe indem ich da bin, Dinge für Sie erledige und durch bedingungslose Treue. Aber leider sind all meine Beziehungen letzten Endes daran gescheitert, dass ich einfach nicht über Gefühle reden konnte. Logisch, welcher Fühlende gibt sich damit zufrieden dass man ständig mit den gleichen Phrasen auf Fragen antwortet.
Irgendwie komme ich nicht auf eine Lösung. Wie sage ich ihr am besten dass alles was ich ihr über meine Gefühle gesagt habe im Grunde genommen nur das war wovon ich dachte dass sie es hören will.
Wie soll ich ihr erklären, dass ich ihre Anwesenheit "angenehm" finde, ich sie aber trotz Schwangerschaft bereit in dem Moment wo sie zur Tür raus ist schon nicht mehr vermisse?
Ich denke eher nicht dass Sozialphobie ein Thema ist. Ich habe es immer interessant gefunden mich mit möglichst vielen Menschen zu unterhalten. Es macht aber für mich keinen Unterschied ob ich ein Wochenende mit 20 Fremden Leuten auf einem Motorradtreff verbringe, oder ob ich ein Wochenende lang alleine in einer Hütte bin und weiss dass der nächste Mensch mindestens 1 Stunde Fussmarsch entfernt ist.
Nun, ich denke ich war schon immer so. Mir haben Menschen nie wirklich gefehlt wenn sie aus meinem Leben verschwanden. Und wenn mir Schulkameraden oder Freunde von ihren Gefühlen erzählt haben, dann fand ich das schon immer eher interessant (im Sinne einer Studie) als dass es mich "bewegt" hätte.
Ja, das mit den spontanen Liebesbekundungen, welcher Art auch immer, ist ein grosses Problem für mich.
Ich zeige meine Liebe indem ich da bin, Dinge für Sie erledige und durch bedingungslose Treue. Aber leider sind all meine Beziehungen letzten Endes daran gescheitert, dass ich einfach nicht über Gefühle reden konnte. Logisch, welcher Fühlende gibt sich damit zufrieden dass man ständig mit den gleichen Phrasen auf Fragen antwortet.
Irgendwie komme ich nicht auf eine Lösung. Wie sage ich ihr am besten dass alles was ich ihr über meine Gefühle gesagt habe im Grunde genommen nur das war wovon ich dachte dass sie es hören will.
Wie soll ich ihr erklären, dass ich ihre Anwesenheit "angenehm" finde, ich sie aber trotz Schwangerschaft bereit in dem Moment wo sie zur Tür raus ist schon nicht mehr vermisse?
Ich denke eher nicht dass Sozialphobie ein Thema ist. Ich habe es immer interessant gefunden mich mit möglichst vielen Menschen zu unterhalten. Es macht aber für mich keinen Unterschied ob ich ein Wochenende mit 20 Fremden Leuten auf einem Motorradtreff verbringe, oder ob ich ein Wochenende lang alleine in einer Hütte bin und weiss dass der nächste Mensch mindestens 1 Stunde Fussmarsch entfernt ist.
Antwort auf vorherigen Beitrag
13.09.2015 von Anonym
Hallo,
Logisch, welcher Fühlende gibt sich damit zufrieden dass man ständig mit den gleichen Phrasen auf Fragen antwortet.
Wie sage ich ihr am besten dass alles was ich ihr über meine Gefühle gesagt habe im Grunde genommen nur das war wovon ich dachte dass sie es hören will.
Wie soll ich ihr erklären, dass ich ihre Anwesenheit "angenehm" finde, ich sie aber trotz Schwangerschaft bereit in dem Moment wo sie zur Tür raus ist schon nicht mehr vermisse?
Ich denke eher nicht dass Sozialphobie ein Thema ist.
Die heutige Bedeutung des Begriffes Soziopath bezieht sich auf Personen, die nicht oder nur eingeschränkt fähig sind, Mitgefühl zu empfinden, sich nur schwer in andere hineinversetzen können und die Folgen ihres Handelns nicht abwägen können.
Antwort auf vorherigen Beitrag
13.09.2015 von Anonym
Hallo,
das ging gerade total schief. Ich hatte erst die Zitate rein kopiert.
Logisch, welcher Fühlende gibt sich damit zufrieden dass man ständig mit den gleichen Phrasen auf Fragen antwortet.
Sarkasmus an: Wenn das mit der Liebe wirklich alles so ist, wie immer getan wird, sollte das doch kein Problem sein. Sarkasmus aus.
Wie sage ich ihr am besten dass alles was ich ihr über meine Gefühle gesagt habe im Grunde genommen nur das war wovon ich dachte dass sie es hören will.
Wie soll ich ihr erklären, dass ich ihre Anwesenheit "angenehm" finde, ich sie aber trotz Schwangerschaft bereit in dem Moment wo sie zur Tür raus ist schon nicht mehr vermisse?
Ich würde das nie jemandem sagen.
Ich denke eher nicht dass Sozialphobie ein Thema ist.
Ich schrieb ja auch Soziopathie.
Wikipedia: "Die heutige Bedeutung des Begriffes Soziopath bezieht sich auf Personen, die nicht oder nur eingeschränkt fähig sind, Mitgefühl zu empfinden, sich nur schwer in andere hineinversetzen können und die Folgen ihres Handelns nicht abwägen können."
Grüße
Gleiche Äußerungen von MEINEM Freund
21.07.2016 von Lividi
Hallo
ich habe beim lesen eurer Beiträge sehr oft genickt und mich an meinen Freund erinnert gefühlt. Auch von ihm höre ich oft "Wenn ich bei DIR bin ist das für mich das tollste der Welt, aber wenn ich mit meinen Freunden ein Sauf-Festival hab ist DAS für mich das schönste der Welt" oder aber "Wenn wir uns trennen würden würde ich nicht DICH vermissen, sondern das Kuscheln und die körperliche Nähe" oder "Je länger wir uns nicht sehen um so mehr verblasst mein emotionales Gedächtnis und umso mehr verschwindest du aus meinen Gedanken!"...All das tut einem "normal fühlenden" wie mir unsagbar weh und es ist schwer für mich sowas zu ertragen, aber in gewissem Sinne tut es gut hier zu lesen dass das tatsächlich mit der "Krankheit" zu tun hat die ihr habt. Bei meinem Freund kommt noch dazu dass er mit einer Sucht-Problematik zu kämpfen hat die ihn 13 Jahre seines Lebens (also fast genauso lange wie die Alexi) begleitet hat. Gestern habe ich von ihm erfahren dass er mich am Freitag (auf einem dieser besagten Sauf-Festivals) betrogen hat und dass er darüber nachdenkt sich von mir zu trennen weil er andere Frauen mindestens genauso toll findet wie mich und er sich bei jeder Frau die ihm begegnet fragt ob SIE diejenige wäre zu der er Liebe fühlen würde. Aber ICH denke mir da "Du wirst NIE Liebe fühlen können! Zu mir nicht und auch nicht zu einer anderen! Weil du krank bist!" Vor diesem Hintergrund will er sich seine Gefühle (mit therapeutischer Hilfe) wieder antrainieren und wir beide hoffen dass er dann endlich weiß "was er will bzw. fühlt" - Liebe zu mir oder den Drang heute mit der und morgen mit der seinen Sexual-Trieb auszuleben...
Antwort auf vorherigen Beitrag
21.07.2016 von Anonym
Hallo,
zum gefühlt millionsten Mal: Alexithymie ist keine Krankheit, Alexithyme sind nicht krank.
Alexithymie trainiert man sich nicht selbst an.
Deine Beschreibung deines Freundes hört sich überhaupt nicht nach Alexithymie an. Teilweise ist das geradezu ein Gegenentwurf zu Alexithymie. Auch beim Originalposter Stru bestand doch der Verdacht auf eine andere Urache. Dass er sich nicht mehr gemeldet hat, könnte man als Bestätigung werten.
Grüße