Deutsches Alexithymie Forum > Betroffene und Angehörige Hilfe mein Mann hat Alexi.....und ich kann nicht mehr.....
11.01.2016 von HuhuHallo,
auch ich bin neu hier. Ich bin seit 18 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben zwei wunderbare Kinder. Anfangs war alles gut. Doch in den letzten Jahren häuften sich die Probleme. Mein Mann war noch nie der Mann von grossen Emotionen, soweit so gut. In den letzten Jahren habe ich allerdings das Gefühl, das er immer mehr versucht alles über die Kopfebene zu erfassen, und die Gefühlsebene hat fast gar keine Chance mehr präsent zu sein. Mittlerweile ist unsere Ehe aufgrund von vielen Problemen am Ende.
Durch einen Zufall bin ich auf diese Seite gestossen und habe mich mit Alexi beschäftigt. Ich konnte kaum glauben was ich hier las, denn mein Mann zeigte alle Symptome von Alexi. Er ist nicht in der Lage Konflikte zu sehen und vor allem zu lösen. Er unternimmt nichts mit mir, obwohl mir das für unsere Beziehung so wichtig ist. Es macht ihn nervös und aggressiv, wenn ich mit ihm über meine Gefühle und Probleme in der Ehe spreche. Er hat überhaupt kein Verständnis, wenn ich ihm sage, das er mich durch bestimmte Aussagen oder durch gemeines Verhalten verletzt hat. Er hat null Emathie. Unser Ältester (12Jahre) zieht sich immer mehr zurück mit der Aussage, das sein Papa immer meckert und unentspannt ist. (Ja, ohne Empathie ist es schwierig mit zu bekommen wie man seinen Gegenüber entgegentritt und ggf. kränkt). Mein Mann hat kein Verständnis dafür wie sehr wir alle mitlerweile unter seinen Launen und mangelndem Verständnis leiden. Alle sind immer nur Schuld für die schlechte Stimmung, nur er nicht. Ich komme mir vor wie der Puffer zwischen Vater und Kinder. Ich versuche Streitigkeiten abzufedern und Wogen zu glätten. Was letztendlich so anstrengend ist, das ich selber nicht mehr kann. Er sitzt alle Probleme einfach aus!! Mittlerweile hat er Colitis Ulcerosa was ja anscheinend auch normal ist, das früher oder später körperliche Probleme auftreten, entweder im Magen Darm Bereich oder im Herz Kreislauf Bereich.
Ich habe mit meinem Mann den Alexi Test gemacht und er hat eine Punktzahl von 156 erreicht. Und selbst wo er es selber gesehen hat, das irgendwas bei ihm der Grund für unsere Unstimmigkeiten mit sein könnten, sieht er in keinster Art und weise Handlungsbedarf. Richtig schlimm geworden ist es eigentlich vor ein paar Jahren, als sein Vater gestorben ist.
Ich werde mich von meinem Mann wohl trennen, weil ich einfach keine Kraft mehr habe. Oder hat jemand eine Idee, wie jemanden mit Alexi dazu bewegen kann sich auch irgendwie weiterzuentwickeln?? Oder muss man erst ganz einsam sein, um sich Hilfe zu holen? Freundschaften seinerseits hat mein Mann ja auch nie gepflegt und da ist auch nicht mehr viel übrig....Aus seiner Sicht hat er ja auch nix. Ich weiss nicht mehr weiter.
Mein Partner ist ein Alexi
26.01.2016 von mutti
Hallo an alle,
ich bin neu hier und bin völlig verzweifelt. ich bin mir nicht mal sicher, ob ich hier wirklich richtig bin.
Mein Freund, 47, und ich , 46, sind seit gut 2 Jahren ein Paar. In den ersten Monaten war alles ziemlich in Ordnung. Klar war er beruflich eingespannt und hatte in der Woche wenig Zeit, aber das war für mich kein wirkliches Problem. Doch nach recht kurzer Zeit fehlte im die Lust am Sex, hat den Kopf dafür nicht frei, es kommt nichts an, wie er immer so sagte. Es liegt aber alles nicht an mir, wie er immer wieder beteuerte. Dann irgendwann war es so, das er auch an den Wochenenden kaum noch Zeit hatte. Fühlte sich nicht gut, schwindelig, müde, Durchfall... all solche Beschwerden kamen immer häufiger zu Tage. Extreme Schlafstörungen und wilde Träume, von denen er gar nicht erzählen wollte, weil ich es nicht verstehen würde.
Seine bisherigen Beziehungen liefen immer ganz genauso. Erst war alles relativ gut, und dann konnte er sich nicht mehr bemühen, fehlte die Kraft.
Jetzt ist es nun so, das er die Beziehung beenden möchte, weil er nicht lieben kann. War noch nie in eine Frau verliebt. Kann keine Gefühle entwickeln. Kennt keine Schmetterlinge im Bauch. Weiß nicht das man auch mal in den Arm genommen werden möchte als Partner. Kann mit Traurigkeit nicht umgehen. Weiß nicht wie er und das er mich trösten soll, wenn ich weine.
Er möchte die Beziehung beenden, weil er sieht das er mir nicht gut tut. Ich hingegen lieben diesen Mann, und das seit unserer ersten Begegnung vor 5 Jahren. Mit allen Ecken und Kanten. Er kann es nicht verstehen, weil: er ist dick, schwabbelig, krank, müde etc. was mir aber völlig egal ist. Ich liebe ihn so wie er ist.... fast.
Natürlich fällt es mir schwer ohne Liebe zu leben, kann es eigentlich gar nicht.
Ich habe davon gehört, das man das mit Therapien behandeln könnte. Die Bindung zu seiner Mutter ist quasi nicht vorhanden. Er kann sich an Umarmungen in seiner Kindheit nicht erinnern. Hat vorgeworfen bekommen, das er nicht so ist wie andere Kinder.
Gibt es da eine Möglichkeit Ihm bzw. uns oder mir zu helfen? Er sagt auch immer das er sich das wünschen würde, ein Beziehung, aber es klappt eben nicht.
Andere Gefühle wie Trauer, Angst, Glück, Freude, etc. kann er auch nicht empfinden.
Macht es Sinn ihn positiv in die Richtung zu lenken sich helfen zu lassen, oder soll ich ihn lieber so leben lassen wie er jetzt lebt? ich bin so verzweifelt, liebe ihn so sehr.
Wenn er nicht sagen würde das er es auch möchte, würde ich gar nichts unternehmen wollen. Aber so...
Würde mich über Antworten oder Statements freuen. Möchte diesen grossartigen Mann nicht aufgeben.
Liebe Grüße
Erfahrungen mit einem Alexi.... 17 Jahre ....
08.04.2016 von Wilhelmine
Das Leben mit einem gefühlsblinden Menschen, finde ich, ist ein Leben, dass an einem zerrt und zehrt.
Ich habe den Eindruck, man gibt und gibt... bekommt aber nichts zurück. Oder kaum etwas. Wenn man gut ist, merkt man es schnell. Ich habe 17 Jahre nicht gewusst, was los ist... mich nur an manchen Stellen gewundert... und nichts verstanden. Bis ich begriffen habe.... er ist anders....
Am Anfang unserer Beziehung habe ich mir dabei nichts gedacht. Er ist halt ruhiger. Er kann sich halt nicht ausdrücken. Das wird schon noch. Ich habe gedacht, was er nicht fühlt, kann ich ersetzen, denn ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch.Ich kompensiere es.
Irrtum! Ganz klar. Ich weiß heute, das ist ein Irrglaube. Du kannst für einen Gefühlsblinden nicht mitfühlen, du kannst ihm auch nichts beibringen... es ist wie mit einem Blinden... wort wörtlich... der sieht auch nicht mal eben so. Und GEfühle kann man nicht schnell mal lernen. Die erlebt man. Lernt sie über viele Jahre in seiner Kindheit...an Mutter und Vater... ein Prozess... der lange ist... wenn das nicht geschiet...wird es schwer. Weil es so komplex ist, lässt es sich schwer nachholen.... eine Psychotherapie kann helfen. Ursachen aufdecken und lindern....
wenn derjenige es will.... er muss bereit sein...
Übrigens... es gibt unterschiedliche Stufen der Alexitymen Menschen. Nicht jeder ist gleich .... KALT oder unnahbar...
Sie können ganz unterschiedlich sein. Ich kenne nicht nur einen... ich kenne viele. Sogar eine Frau ist dabei.
Es ist häufger als man denkt. Viel häufiger. Nur keiner traut sich, es laut zu sagen. Hast du je einen gesehen, der sagt...
Hallo.... ich bin gefühlsblind... sorry.... ich werde nie wissen, was du denkst oder fühlst.... ich kann es gar nicht.
böse Zungen behaupten... die meisten Männer wären es ohnehin... weil ja Männer wohl eher dazu neigen... Dinge rational... sachlich... klar... nüchtern zu betrachten....
Böse Zungen ja...
Männer neigen wohl mehr zum Alexithymen... als Frauen. Es gibt aber beide.
Mein Mann hat bestimmte Gefühle bei mir nicht gesehen. Traurigkeit. Sorge. Ich habe nie verstanden, warum er mich nicht verstanden hat. Er konnte mich nie spontan in den Arm nehmen, ich musste darum bitten. Sex gab es nur... wenn ich quasie gefragt habe...es kam nie ein Satz... ich bin Stolz... ich habe Angst... ich bin unsicher...
er konnte auch nicht küssen... oder wenn, dann sind dir die Füsse eingeschlafen... es war nichtssagend....
körperliche Nähe ...war ihm fast unheimlich... er hat sich nicht wohlgefühlt... während ich das gebraucht habe... wie Luft....
Dann hab ich einen Alexithymen erlebt... der zwar das Kuscheln mochte, aber weiter... also Sex... gab es nicht.... und wenn du ihn gefragt hast, was er denkt oder fühlt.... gab es keine Antwort. Er konnte es dir nicht sagen. Auf den ersten Blick dachte ich, er wäre gefühlvoll und zärtlich... auf den zweiten...
war er es aber nicht...
meine Hoffnungen, meine Liebe... meine Wünsche... hat er einfach rational ausgeblendet. Nach dem Motto... er will das nicht, also gibt es das auch nicht. Und wenn ich ihn gefragt habe, warum das so ist, hat er gemeint, ich habe ihn nur falsch verstanden.
ich erlebte noch einen, in meiner Kindheit, der zeigte fast die Anzeichen eines Psychopathen. Der war zu nichts fähig.
Kein Mitgefühl. Keine Nähe. Keine Zärtlichkeit. Man hatte nur das Gefühl... er quäle einen... und ich hatte immer das Gefühl.... egal, was ich tat, ich mache es bei ihm falsch. Grauenvolle Jahre...
Du kannst bei einem Gefühlblinden davon ausgehen... er ändert sich nicht... und wenn, dann ist das minimal... dauert viele Jahre und ist mit viel Kraft und Niederlagen gekoppelt. Du änderst ihn nicht. Erst recht nicht über Nacht. Wenn, dann kann er Gefühle nur nachahmen. Er sieht sie dir ab. Das wirkt oft steif und gekünstelt. ist aber meine Erfahrung.
Es ist also so, dass du dich damit abfinden musst. Es akzeptieren. Und ihn so nehmen, wie er ist. Kannst du das?
Gut. Kannst du es nicht. Nicht so gut. Dann geht es dir mit unter an die Substanz. Du leidest. Du gibst und ich würde sagen, mit den Jahren verlierst du dich selbst. Du musst stark sein... und dir etwas suchen, dass dir Kraft gibt. Er oder sie wird es nicht sein. Suche dir jemand, von dem du Emotionen bekommst. Familie. Kinder. Eltern. Freunde.
Bedenke, er kann es nicht.
Es ist wie mit einem kleinen Kind.... nur dieses kleine Kind bleibt klein. Und wird sich nicht ändern.
Ich hatte teilweise das Gefühl, mehr seine Mutter zu sein .... anstatt seine Ehefrau....und das ist ein komisches Gefühl..
Ich kann das aus Erfahrung sagen. Am Ende der Beziehung... hab ich mich leer und kalt gefühlt. Wie er wohl ist...
Ich wäre beinahe dabei draufgegangen (emotional)... Ich habe begonnen wie er zu sein. Ich wäre fast neben ihm erfroren... so würde ich es beschreiben. Ich glaube, er hat das bis heute nicht kapiert. Wie auch... er kennt nur wenig Gefühle... und was man nicht kennt, vermisst man ja auch nicht....
es ist eine Welt ohne Farbe... würde ich sagen... und das klingt verdammt .... arm.....leer....einsam....
ICh kann nur sagen: macht euch das klar. Wer einen Gefühlsblinden liebt, kann ihn nicht ändern. Deshalb... entweder bleiben und es probieren oder..........gehen und sich selbst wahrscheinlich retten. So würde ich das beschreiben.
Ich habe es 17 Jahre geschafft. Würde ich keinem raten. Ich wusste aber auch lange nicht, was mit ihm los ist. Ich habe lieber meine Bedürfnisse nach Nähe, Kuscheln, Liebe und Komplimenten zurückgestellt. Meine Ansprüche aufgegeben. Gefährlich.
Und noch gefährlicher wird es für Dritte. Kinder. Die lernen von ihm sicher keine Gefühle... ein Kreislauf...
den man kennen sollte....
Ich forsche gerade, ob ich die Alexis anziehe. Ob der gefühlvolle Mensch, den blinden anzieht. Ich befürchte es. Wenn ich mich so umsehe, gab es eben einige Alexis. Verrückt. Denn ich möchte nicht wieder so einen Mann. Meine Wünsche gehen nach Zärtlichkeit, Nähe, Verständnis. Zweisamkeit... nicht Einsamkeit.
Sicher ist für mich... nie mehr so lange auszuhalten. Schneller zu gehen. Wenn .... es keinen Spaß mehr macht.
Wenn es für mich nicht mehr geht. Und sicher weiß ich eben... man ändert diese Menschen nicht....
Ich fürchte aber, je mehr man sich das eine wünscht... desto mehr zieht man die Blinden an....
So für heute genug.... geredet...........bin bald wieder da....
Wilhelmine
Gefahr erkannt... Gefahr leider nicht gebannt....
08.04.2016 von Wilhelmine
Wenn man weiß, es gibt GEfühlsblindheit, ist es schon mal gut.
Man geht sensibler mit dem anderen um....
Man kennt sein Problem....
man weiß, womit man es zu tun hat...
und dann kann man auch anders handeln...
Wer denkt, er hat einen Zuhause oder kennt einen... der möge bitte viel in Erfahrung bringen...
Lesen...
Herausfinden...
Schlaumachen...
Selbsthilfegruppen...
Internet...
das kann helfen!
Sie sollten den Alexi nicht gleich damit konfrontieren... meine Erfahrung... es wurde nur noch schlimmer...
weil sie dann denken... sie wären krank.... oder anders...
sie werden total unsicher...
Bei einem Alexi ..... müssen Sie im Prinzip eine neue Sprache lernen. Seine. Er kann Ihre aber nicht lernen.
Die Sprache der Gefühle ist ihm fremd...
Sie können aber Gefühle ... sachlich machen...
klingt komisch...
geht aber....
es ist schwer....
und Spontanität geht verloren....
es ist aber ein Weg....
was sicher falsch ist... auf einen selbst diagnostizierten Alexi....
mit Emotionen zu reagieren....
Gift....
absolut....
bei ihm müssen Sie zweimal durchatmen..... und dann reden...handeln ....
woher ich das weiß............meine Erfahrungen.....
Geben, geben
14.04.2016 von headmatter
...lese ich hier immer wieder in den Artikeln von Leuten, die mit Alexis zusammenleben: Man gibt und gibt und ist verzweifelt, weil man nichts zurückbekommt. Was ich mich dann frage ist: Warum sucht ihr Euch überhaupt jemanden, in den ihr - so wie ihr es wahrnehmt - nur investiert? Ist das Euer Muster? SUCHT ihr das?
Und wieso "die Sprache des anderen lernen, um ihn zu verstehen, während er eure nie lernen wird", wie es hier ausgedrückt wurde? WARUM macht man das? Was springt dabei für einen raus? Das Gefühl sich aufzuopfern? Ist es das? Verstehen tue ich's nicht.
Wenn man Gefühlen nichts abgewinnen kann, nerven die Gefühlsduseligen einen tatsächlich massiv. Als sei man eine Wand, an der sie ständig den Kopf einrennen. Irgendwann nervt das selbst 'ne Wand.
Neu hier
10.06.2016 von Nuweirah
Hallo, ich bin sehr froh, diese Seite und dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe lange nach einem Austausch gesucht. Ich bin seit 20 Jahren mit einem Alexi zusammen. Als wir uns kennenlernten, war er sehr aufmerksam. Wir hatten viele gemeinsame Interessen. Er ist ausgesprochen klug. Aber ich merkte von Anfang an, dass irgend etwas anders ist. Wenn wir auf Partys waren, war ich Luft für ihn. Auch bemerkte ich schnell, dass ich immer die Ausschlaggebende war, wenn wir uns körperlich näherten. Aber ich war so verliebt (und ich liebe ihn auch heute noch), dass ich die Anzeichen ignorierte. Sein Verhalten verwirrte mich aber immer mehr. Einerseits genoss er unser Zusammensein, verbrachte gern Zeit mit mir, andererseits war er wieder abweisend und zog sich oft zurück und war für mich unerreichbar. Ich nannte diese Phasen immer seine "Eiszeit". Was mir zu schaffen macht, ist seine pessimistische Sicht auf die Welt, sein Unverständnis für das Handeln anderer, seine Unfähigkeit, auf meine Gefühle angemessen zu reagieren. Gesundheitliche Probleme fingen an, Depressionen, Bluthochdruck, andere schwere psychische Probeme. Es gipfelte alles vor 8 Jahren in eine schwere Krise, sowohl beruflich für ihn, als auch für uns als Paar. Ich beschloss, mich zu trennen, obwohl wir eine gemeinsame Tochter haben. Ich konnte einfach nicht mehr, ich hatte keine Kraft mehr, für uns beide zu fühlen. Er ging zu unserer Hausärztin, die ihn sofort krank schrieb und zu einem Psychotherapeuten schickte. Der stellte dann als erster die Diagnose Alexithymie. Eine herkömmliche Gesprächstherapie ist bei diesem Persönlichkeitsbild aber nicht sehr hilfreich, weil es auch nur wieder über den Kopf, über die rationale Ebene geht. Also machte mein Mann eine Körpertherapie. Es gibt wohl nicht viele Therapeuten, die das anbieten. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Ich gab unserer Ehe noch diese eine letzte Chance. Es trat Besserung ein. Die Ursache seiner Persönlichkeitsstörung wurde aufgedeckt. Das war der erste Schritt. Seine zum Teil cholerischen Ausfälle (die einzige emotionale Regung, die er zuließ) reagierte er an einem Boxsack ab, er joggte und betrieb andere Sportarten, auch Mannschaftssport, um wieder Kontakt zu anderen Menschen zu bekommen. Es hat geholfen, wir haben viel geredet, haben uns wieder angenähert. Er ist jetzt in der Lage, eher mal Gefühlsregungen bei anderen zu erkennen, vor allem aber kann er jetzt auch mitunter seine eigenen Gefühle definieren. Das hat er der Körpertherapie zu verdanken. Es ist immer noch schwer, manchmal verfällt er wieder in alte Verhaltensmuster, dann ziehe ich mich zurück, weil er dann verbal sehr verletzend sein kann. Das ertrage ich nach wie vor nicht. Auch seine pessimistische Weltsicht konnte er nicht ablegen, was für sein Umfeld manchmal schwer zu ertragen ist. Wir sind noch zusammen und wollen auch gemeinsam alt werden. Auf seine Weise liebt er mich, das weiß ich inzwischen. Aber manchmal ergreift mich doch panische Angst, wenn ich daran denke, dass unsere Tochter ja mal irgendwann das Haus verläßt, sie ist oft mein wärmender Sonnenschein, wenn mein Mann wieder seine Eiszeit hat oder er im cholerischen Rumpelstilzchenmodus durch die Hütte tobt. Aber auch dafür werden wir wohl eine Lösung finden. Es ist kein leichtes Leben, aber er ist ein guter Mann, er will alles richtig machen, er ist verantwortungsvoll und überaus hilfsbereit. In seinen cholerischen Attacken hat er niemals auch nur irgendjemanden ein Haar gekrümmt. Ja, und er konnte auch ehrlich traurig sein, als sein Nymphensittich verstorben ist (Er konnte das Gefühl, dass ihn plötzlich übermannte, nicht benennen, hielt nur das tote Tier in der Hand und war sichtlich unglücklich). Liebe Grüße an alle Mitfühlenden
Werde mich trennen...
21.06.2016 von Huhu
Hallo,
Ich habe mich entschieden, mich von meinen Mann zu trennen... Ich kann halt nicht mehr. Wie zu erwarten kam nach 20Jahren auch nicht mehr Reaktion wie ein Schulterzucken meines Mannes, und er wolle mir nicht im Wege stehen. Trotzdem tut es weh, nach so langer Zeit komplett ohne jegliche Reaktion und ohne kampf seitens meines Mannes einfach so zu gehen.... Ich hoffe das es es für mich und unsere kids die beste Entscheidung war! Aber ich kann auch nicht komplett alleine an einer Beziehung arbeiten. Er ist so stark Alexym das er in keinster Weise merkt, das sein komplett emotionsloses Verhalten für uns nicht tragbar ist, und er macht mir noch Vorwürfe das ich aber auch empfindlich bin. Ich hoffe, ich pack das..
Joh.
23.06.2016 von headmatter
Klingt nach ner guten Entscheidung, Huhu. Kopf hoch, wird schon.
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