Antwort
28.01.2016 von mutti
Hallo Anna. Mir geht es sehr ähnlich wie du vielleicht gelesen hat.
Wir sind nicht verheiratet und leben auch nicht zusammen. Beides undenkbar für ihn. Alles ist wichtiger. Bei mir kommt noch hinzu, das er nicht lieben kann. Kennt es nicht und war auch noch nie verliebt. Bisher hatte er nur wenige Beziehungen, weil es ja eh nicht klappt und immer Chaos endet.
Er würde so gerne eine Beziehung mit mir haben, wie er immer sagt.
Das hat mich letztendlich auf die Suche nach Hilfe geschickt. Habe ihm einige Artikeln und Adressen gegeben, an die er sich wenden kann, wenn er wirklich was ändern möchte.
Unsere Beziehung ist mittlerweile von ihm auf Eis gelegt, mit der Begründung: ' du brauchst einen normalen mann'
Ich möchte nur ihn, aber so kann ich auch nicht mehr
Erfahrungen mit einem Gefühlsblinden
07.04.2016 von Wilhelmine
Hallo
Ich denke, ich habe 17 Jahre mit einem Gefühlsblinden verbracht. Ich habe einfach nicht gewusst, was mein Mann hat.
Warum wir so verschieden sind. Warum ich das "GEfühl" habe, ihn nie erreicht zu haben.
Seit 4 Monaten haben wir uns getrennt. Es hat gedauert, mich daran zu gewöhnen. Heute... diese Monate später...
geht es mir besser. Ich habe das Gefühl wieder Luft zu bekommen. Eine große Last ist weg. Ich muss ihn nicht mehr interpretieren... versuchen ihn zu verstehen.......sein Verhalten... seine Art.... seine Sachlichkeit.... nicht einmal das Gefühl... er lebt gar nicht........er existiert nur.
Ich bin froh. Seither forsche ich aber auch zu dem Begriff Gefühlsblindheit. Was heißt es? Wie sind diese Menschen?
Ursachen. Möglichkeiten, mit ihnen umzugehen. Ich muss sagen, ich verstehe mich besser und auch ihn.
Jetzt ist meine Ahnung..........ich habe eine Neigung, diese Menschen anzuziehen. Dieser Frage muss ich auf den Grund gehen. Ziehe ich gefühlsblinde an und wenn ja, warum ist das so? Falls es so wäre, wird es nicht leicht.
Fürs erste ist mein Bedarf an emotionalen wenig gebenden Menschen gedeckt. Ich erhole mich. Ich habe so viele Jahre nicht verstanden, was bei uns anders ist.....warum er mich nicht einfach in die Arme nimmt... ich darum bitten muss... warum er meine Traurigkeit nicht sieht....nicht mal wenn meine Augen rot waren....
Ich werde sicher noch mehr dazu schreiben. Hier. Denn für mich ist das wichtig. Und ein wenig heilsam.
LG Wilhelmine
Okay...
21.05.2016 von lilawolke
...also das sind ja krasse Fälle. Das würde ich niemals aushalten.
Ich denke schon, dass man Liebe ja zeigen muss, das sollte doch selbst ein Mensch mit wenig Zugang zu Gefühlen , schon aus Liebe, sehen, dass es euch schlecht geht und lernen zu trösten.
Sowas kann man ja lernen.
Mein Freund konnte das auch nicht. Er hat es gelernt. Ich wäre sonst nicht mehr bei ihm. Das habe ich offen gesagt und er hat es verstanden. Irgendwann haben wir angefangen offen zu reden (eher selten allerdings), auch über das problem der fehlenden Gefühle.
Mir tut es ja förmlich weh, eure Geschichten zu lesen.
Respekt, ihr müsst ja unglaublich lieben, um das auszuhalten (ich kann mich in diese große Liebe allerdings gut hineinversetzen), auch in die Enttäuschung, wenn der Partner nicht "richtig" reagiert.
In normalen Situationen und nicht begreift, dass die Reaktion nicht normal ist.
Ich kann mir nur so erklären, weshalb ich hier von einigen Betroffenen gelesen habe, dass sie Alexithymie gut finden und damit schön leben können.
Iwie logisch, wenn man kaum fühlt...
Die partner, die normal fühlen, Traurigkeit, Verzweiflung, ja regelrechte Stiche ins Herz, die LEIDEN, und zwar ungemein :(
"nicht lieben können"
19.07.2016 von Lividi
diese Aussage "man wisse nicht was Liebe sei und wäre sich nicht sicher ob das an MIR liege oder an ihm selbst" kenne ich auch zu Genüge und jedes mal wieder tut sie unglaublich weh. Im Endeffekt hat genau diese Aussage auch den Ausschlag gegeben warum sich mein Freund Hilfe suchen möchte.
die andere Seite
05.08.2016 von Lauscher
Hallo zusammen,
in dem, was ihr schreibt erkenne ich mich wieder... bis heute wusste ich nicht einmal, dass es sowas gibt. Immer habe ich gespürt, dass ich anders empfinde als die Menschen um mich herum, weniger, kaum fassbar und oft schnell wieder weg. Es ist nicht so, dass ich nichts fühle, nichts spüre und solche Vorwürfe die mir gemacht wurden, tun auch mir weh. Nur ist da diese riesige Sprachlosigkeit.... manchmal sind einfach keine Worte da, als wenn es plötzlich keine Sprache gäbe. Und ich sehe dich und sehe da ist etwas, irgendwas ist anders, jedoch habe ich keine Ahnung was. Ich kann mir nicht im Geringsten vorstellen, was wohl in dir sein könnte. Ich sehe dein Gesicht, sehe, dass du geweint hast -also musst du traurig sein- und ich frage: was ist denn? Wenn du mir nun antwortest "nichts", dann weiss ich, dass das nicht stimmt, allerdings glaube ich dir, dass das nichts für mich ist. Also überlasse ich es dir.
Wenn du stinksauer auf mich bist, dann ist das absolut überraschend für mich, wie eine Explosion. Denn ich habe vorher wirklich nichts von deinem langsam steigenden Ärger gemerkt. Für mich wie aus dem Nichts diese Wut, mit der ich nichts anfangen kann, denn ich habe keine Ahnung, weshalb du jetzt so bist. Aber ich spüre, dass du mich ablehnst und obwohl ich wenig oder keine Worte habe, tut mir das weh. In den Jahrzehnten habe ich Menschen beobachtet, Filme geschaut und ohne es zu bemerken, habe ich gelernt, was meist in solchen Situationen erwartet wird, ich weiss, was funktioniert - auch wenn ich nicht weiss, weshalb-. Ich liege auch oft daneben, denn so einfach ist das alles nicht. Auch für mich nicht. Ich spüre ganz tief in mir etwas, was keinen Namen hat, wofür es kein Wort gibt, es hat keine direkte Verbindung zu meinem Gesicht. Ich sehe dich an und hoffe: kannst du in meinen Augen lesen, was da in mir schlummert? Und dann wieder diese Sprachlosigkeit und mein Wissen, dass ich jetzt was sagen müsste, doch was? Das müsste was gutes, was passendes sein, denn sonst wird es schlimmer und schlimmer und eines spüre ich ganz genau: Ich möchte nicht ohne dich sein, denn bei dir bin ich richtig, bei dir kann ich sein. Und jedesmal, wenn du sagst, ich sei ja sooo berechnend, gefühlskalt, gefühlslos, ich lebe nicht - ich existiere nur, ich fühle nicht - ich denke nur, ich benutze dich nur, nutze dich aus.... ja, all das glaube ich dir; ich glaube dir, dass du das fühlst und es schmerzt ungemein... nur halt anders, und dann wieder Leere und eine grosse Verwirrung: du hast doch gesagt, du liebst mich und jetzt sagst du das. Was davon kann ich nun glauben? Es geht doch nicht beides. Ich frage dich und du glaubst mir nicht, dass ich es wahrhaftig nicht weiss. Unwissend, nichtverstehend gleite ich zurück in meinen emotionalen Gleichmut, verunsichert weil ich nicht weiss, was passiert und nicht erkenne, wenn es dir besser geht. Wie es mir geht? Komisch geht es mir, seltsam ist es zu wissen, anders zu sein. Beschämend, nicht vollständig zu sein, ein Aussenseiter bin ich und ich kann mich nicht erklären, denn ich verstehe mich selber nicht.
Ich bin mir bewusst, dass ich ein schwieriges Exemplar bin und mit mir zusammen zu sein ist sicherlich nicht einfach. Doch gibt es für mich eine Pflege- und Gebrauchsanweisung. Sie ist da in mir versteckt und ich weiss, wo sie ist, wenn ich sie sehe... Wenn du dieses Experiment mitmachen willst... sei sicher: egal, was ich mache, niemals würde ich dich absichtlich verletzten wollen. Wenn du mir das glaubst, ist das ein erster Schritt. Und: du bist zaubertoll, doch ich brauche noch andere Hilfe um mich kennenzulernen. Leider weiss ich das nicht und von alleine komme ich auch nicht auf diese Idee und es wäre schön, wenn du mich auf diese Idee bringen würdest. Denn ich weiss nicht, wie ich auf dich und andere wirke.
- Auch wenn sich das vielleicht so lesen sollte: ich suche hier keinen Anschluss und auch keinen Therapeuten. Vielleicht hilft es euch ein wenig in der "Haltung und Pflege von Alexis in Haus und Familie" ;-)
Das Aushalten ??!!! mit einem gefühlskalten Menschen!!!
09.08.2016 von Lady-Magic2
Hallo Zusammen,
ich habe diese Seite erst vor ein paarTagen entdeckt. (Genau erst vor 2Tagen) Und muß gestehen daß es bei dieser Gefühlsblindheit scheinbar ganz verschiedene Arten (Ausdrucksweise) gibt. Ich selbst bin seit fast vierzig Jahren mit meinem Mann zusammen davon 33 jahre verheiratet. die meiste Zeit ist er wie hier beschrieben, die Worte ich liebe dich oder das freut mich habe ich bis zum heuteigen Tage noch nie einfach nur so gehört.
Als seine Mutter vor ein paar Jahren verstorben ist da war ein kurzes Aufblitzen von Gefühlen fast zu vermuten, auch dieGeburt unserer Kinder (wir haben 3) hat ihn gefreut. Auch über die Enkelkinder freut er sich, äußerte aber bis heut nur "ja super" oder " ist doch normal so"..... Es gibt Wochen da ist er aber so Kalt daß man am liebsten in der Versenkung abtauchen möcht oder einfach nur verschwinden.... Das Geheule über diese Kälte kenn ich zu Genüge... Da kann ich ein Buch drüber schreiben, ich habe mir damit Luft gemacht daß ich (nie abgeschickte) Briefe an ihn schreibe . Ja ich schreib mir den Frust dann von der Seele, ist für mich das Beste.....
Unser Sohn hat nur noch wenig davon.... Darum denk ich daß es da verschiedene, ich nenn es mal Stärken oder so geben könnte....
Meine Umarmungen bekam ich früher von den Kindern, wenn die gemerkt haben, daß ich traurig war. Heut fallen mir die Enkelchen um den Hals, das entschädigt einen dann für vieles....
Doch jetzt da ich hier ein Ventil gefunden hab, denk den Rest krieg ich auch noch rum....
Denn ganz so arg wie meine Schwiegermutterdas erleiden mußte, ja ganz so eisig ist mein Gatte nicht immer,
Meine Schwiegermutter hat das über vierzig Jahre ausgehalten (bis daß der Tod uns scheidet) und ist, was viele nicht verstanden haben danach ganz ihren Gefühlen gefolgt und hat sich an allem ganz dolle gefreut undauch versucht noch ein wenig auf ihren Sohn und ihre Stieftochter einzuwirken....
So jetzt hab ich Ecuh erst mal erzählt was mich so bewegt, und ich werde hier sicher noch des öfteren aufkreuzen..
Lady Magic