24.04.2017 von lia
Hallo!
Ich suche Austausch mit Menschen, die als Alexithyme und Gefühlsmensch schon seit Jahren eine (für beide!) schöne, funktionierende Beziehung haben. Eine Beziehung/Familie, die trotz Schwierigkeiten mehr bereichernd und zufriedenstellend, als belastend ist. Also, ich suche eine "Erfolgsstory", ein "Paradebeispiel", aus dem ich vielleicht etwas lernen kann. Bisher hatte ich den Eindruck, dass die meisten Beziehungen dieser Art scheitern, weil der Leidensdruck bei dem fühlenden Partner zu stark ist oder weil so eine Beziehung für den Alexithymen zu anstrengend ist. Die wenigen Menschen, die hier im Forum von "Erfolgsstorys" geschrieben hatten, sind nicht mehr aktiv oder haben später von einer Trennung geschrieben. Vielleicht habe ich etwas übersehen? Beim Anonym scheint alles ganz gut zu laufen, aber da fehlt mir natürlich die Meinung seiner Partnerin.
Ich lese schon seit Jahren passiv hier im Forum, was mir immer wieder sehr geholfen hat.
Jetzt stehe ich schon länger an dem Punkt, dass ich auch aktiv austausche möchte, habe da aber ein Problem damit, die ganzen Hintergründe hier im Forum publik zu machen. Die Sache ist, dass ich sehr stark vermute, dass mein Partner es nicht begrüßen würde, wenn ich "hinter seinem Rücken" über ihn öffentlich schreiben würde. Mir ist klar, dass ich hier anonym schreibe, und das er möglicherweise nie in diesem Forum landen wird. Und eigentlich geht es mir um mich. Aber ich kann nicht nur meine "Probleme" und meine Sichtweise schildern, ohne dabei vieles über seine Persönlichkeit preiszugeben. Deshalb möchte ich hier nicht allzuviel schreiben und würde sehr gerne mit Menschen per PN austauschen. Mir ist bewusst, dass es hier als etwas unfair ankommen könnte: alle schreiben hier öffentlich, sie will aber ein Geheimnis machen.
Also, ich bin eine Frau mit ausgeprägter emotionaler Welt, werde von anderen Menschen als sensibel bezeichnet. Ich bin der Meinung, dass bei meinem Partner der Begriff "Alexitymie" zutrifft - mittelgradig ausgeprägt. Das denke ich schon seit Jahren - aufgrund unserer Gespräche, seines Verhaltens, seiner Meldungen (er spricht selbst von einer "emotionalen Behinderung"), meiner Recherchen, Erfahrungsberichte dieses Forums. Das dachte ich schon, bevor wir als Paar zusammengekommen sind. Das habe ich auch die ganze Zeit in unserer Beziehung berücksichtigt.
Uns verbindet eine langjährige Freundschaft. Die hat sich dann in eine Liebesbeziehung/Partnerschaft verwandelt. Dass es nicht einfach wird, war klar. Aber es ging zeitlang sehr gut. Und jetzt funktioniert es für uns beide nicht mehr und wir stehen an dem Punkt, wo wir beide überlegen, ob wir es gemeinsam als Paar weitermachen, oder nicht. Wir haben trotz der Krise eine sehr gute respektvolle und ehrliche Gesprächsbasis (mit all den Verständnisschwierigkeiten, die dazu gehören) und werden es gemeinsam entscheiden, aber zuvor muss jede(r) von uns für sich selbst Klarheit gewinnen, was er/sie überhaupt im Leben will und auf welche Art die Beziehung laufen könnte und welche Kompromisse man eingehen könnte.
Bisher hat jeder von uns bereits hier und da immer wieder über den eigenen Schatten gesprungen - für die Beziehung. Es ist aber wichtig, dass ich auf meine Bedürfnisse achte und er auf seine. Dass wir da gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen, aber jede(r) von uns sich treu bleibt. Also, ich muss auf meine Grenzen und auf mich achten. Ich kann mich etwas anpassen, ich soll mich aber nicht verbiegen. Dasselbe trifft auch auf ihn zu, denke ich. Also, ich erwarte nicht, dass er sich groß verändert. Ich bin bereit zur Veränderung meinerseits - aber in Rahmen meiner Grenzen. Ich möchte, dass wir gemeinsam miteinander und aneinander wachsen. Also, Entwicklung. Das ist die Idealvorstellung. Auch Trennung kommt für mich infrage - aber das wäre eben die ungern gesehene Notlösung.
Nun ja, ich muss für mich herausfinden, wo meine Grenzen sind, womit ich mich abfinden kann, was für mich nicht akzeptabel ist. Und ob ich auf Dauer in/mit dieser Beziehung ausgeglichen und glücklich sein kann. Oder ob es nur ein unrealistisches Wunschdenken von mir ist. Emotional kaputtgehen möchte ich nicht.
Das muss ich natürlich selber für mich herausfinden. Hilfreich wäre für mich Austausch mit Menschen, die dazu etwas konstruktives/positives/hilfreiches sagen können - aus eigener Erfahrung. Ich hätte konkrete Fragen. Entschuldigt bitte, dass ich die Geschichte/die Fragen nicht gleich hier schreibe - siehe Begründung oben.
Wenn jemand direkt hier aus eigenen Erfahrungen schreiben möchte oder mir PN schicken möchte - ich wäre sehr dankbar und freue mich auf den Austausch!
Liebe Grüße
Lia