05.01.2018 von elisa
Seit Tagen versuche ich zu verstehen, was da passiert... Als ich google fragte, hat es mich hier hin geführt, weiß aber nicht, ob ich hier richtig bin...
Mein Partner und ich sind Mitte 40, haben beide zwei Teenager aus früherer Ehe und leben seit 4 Jahren zusammen. Anfangs erzählte er mir, dass er sich über nichts wirklich freuen könne (ich glaubte, dass ich ihm dabei helfen könne ... aber bisher nur 1-2 mal gelungen) und beim Tod seiner Mutter hätte er auch nicht weinen können (da war er 19).
Unser Alltag funktioniert... wenn wir uns dann am Wochenende sehen (er ist von Mo-Fr auf Montage).
Bisher spielten sich unsere Meinungsverschiedenheiten so ab, dass ich mich auf Gefühlsebene verletzt fühlte, er es nicht nachvollziehen konnte und meinte, ich wäre zu sensibel.
Es stimmt schon, dass ich ein sehr gefühlsbetonter und feinfühliger Mensch bin. Mir ist ein liebevolles Miteinander und ein partnerschaftliches für-einander-da-sein sehr wichtig. Das ist er auch, er ist für mich da, hilft wo er nur kann, erfüllt mir alle Wünsche (materiell) und ist ein sehr lieber Mensch.
Doch wenn es um's Mitfühlen und verstehen meiner Gefühle geht, dann wird er sehr abweisend!
Am Abend vor Silvester hatten wir einen Streit... ich wollte mit ihm sachlich darüber reden doch er ignorierte es und wendete sich von mir ab. Seine Gefühlskälte tat mir so weh, dass ich deshalb weinen musste .... wir lagen schon im Bett und ich bemühte mich, sehr leise zu weinen, weil ich weiß, dass er es nicht mag, wenn ich weine. Nach einer Weile stand er auf, sagte ganz verärgert, dass ich sie doch nicht mehr alle hätte und warum ich jetzt heulen würde. Ich sagte ihm dass es mich sehr traurig macht, dass wir nun Streit haben und er nicht bereit sei es zu klären wir aber doch morgen einen schönen Tag verbringen wollten. Er antwortete wütend, dass ich mir den Tag irgendwohin schmieren könne und ging ins Gästezimmer zum schlafen.
Es hat mich so sehr verletzt und ich kann es einfach nicht verstehen, warum man so reagiert, wenn man den Partner, den man angeblich liebt, weinen sieht ???
Ich bin dann den ganzen Tag geschockt darüber und wie gelähmt im Bett geblieben.... als ich dann am Nachmittag aufgestanden bin sagte er ganz normal "guten Morgen" und tat so, als wenn nichts geschehen sei ..... Ich kann das aber nicht, zu schmerzhaft war dieses allein gelassen sein und seine verletzende Art. Habe ihn natürlich darauf angesprochen .... doch er meinte weiterhin ich würde übertreiben einfach so rumzuheulen und ich solle mich nicht so anstellen, es sei doch nix passiert ....
Ist es nicht eine natürliche Reaktion, dass man sich dem Menschen zuwendet, der weint?
Ich frage mich nun schon seit dem, was mit ihm nicht in Ordnung ist?! Wenn ich gut drauf bin, ist alles in Ordnung, er ist völlig unkompliziert, humorvoll und gar nicht nachtragend. Wir streiten nie über oberflächliche alltägliche Dinge, nur wenn es um meine Gefühlswelt geht oder ich mal tiefer über uns und unsere Beziehung sprechen will, dann wird er mürrisch und will von dieser "Gefühlsduselei" nix hören, hat dann kein Verständnis für mich und ein Streit beginnt....
Könnt ihr euch das erklären... bzw. mir :)
Vielen lieben Dank für eure Meinung, diese ist mir sehr viel wert!