19.04.2018 von Nofy
Ich schreibe hier, für meinen Mann, der hier selber keinen Account hat, uns aber beide das Thema interessiert. Fragen können also direkt an ihn gestellt werden, da er hier mitliest.
Erstes Problem, sein Gedächtnis. Er selber stellt häufiger fest, dass er Lücken hat. Das äußert sich dann so, dass er zb um etwas gebeten wurde oder etwas sehr Wichtiges tun musste, er es sich auch vornimmt, dann aber vergisst und sich dann auch häufig nicht einmal mehr daran erinnern kann, auch wenn er darauf angesprochen wird, dass er überhaupt (was auch immer) erledigen sollte. Er beschreibt es so, als würde sein Gehirn nur bestimmte Dinge abspeichern und vieles, auch was wichtig ist, wird, warum auch immer, nicht gespeichert.
Das äußert sich auf Unterschiedliche weiße, da es nicht nur vorkommt, wenn er um etwas gebeten wird, sondern auch vergisst er häufig Dinge, die nur wenige Stunden zurückliegen oder 30 Minuten, nach einem Gespräch, weiß er öfter nicht mehr, worum es ging.
Auf der anderen Seite kann er sich aber an Ereignisse erinnern, die schon Jahre zurückliegen, teilweise kann er sich daran besser erinnern als ich. Und mich beschleicht das Gefühlt, dass alles, was für ihn mit Emotionen verbunden ist, gespeichert wird, alles, was er aber als langweilig empfindet, er sich nicht behalten kann.
Natürlich kam schon die Idee auf, dass er einfach Tagebuch führt oder sich alles notiert, was wichtig ist. Nur hat er abends häufig zu wenige Erinnerungen an den Tag, um sie niederschreiben zu können und ist auch so vergesslich, dass er eher den Block verlieren würde oder vergessen würde, dass er sich Dinge notieren soll, um sie nicht zu vergessen.
Das führt dazu, dass ich sämtliche Arbeiten, wie zb Behördengänge, für ihn übernehme oder ihn mehrfach daran erinnere, bis er es erledigt hat. Wir kommen damit auch zurecht, nur wundert es uns schon, woran das liegt.
Zweites Problem, Emotionen. Mir viel schon vor Jahren auf, dass er emotional, häufig neutral ist. Das hat zwar den Vorteil, dass er in Stresssituationen, eher einen klaren Kopf behält, da ihn nur wenig berührt aber so ganz normal, erscheint mir das nicht. Wenn man ihn zb fragt, wie es ihm geht oder was ihm so durch den Kopf geht, zuckt er mit den Schultern und antwortet "Keine Ahnung", da er sich im Grunde überhaupt nicht mit seinen Emotionen auseinandersetzt, da er sie aber anscheinend auch nicht bewusst erlebt. Er kann zwar wütend, traurig oder fröhlich reagieren aber laut seiner Aussage, ist das sein Körper, sein Kopf ist dann immer noch neutral. So als würde sein Körper nur das zb Adrenalin wahrnehmen, aber dass er vom Kopf her die zb Wut, nicht fühlt. So sagte er zb auch, dass er nicht wirklich weiß, was Verliebtheit ist. Er hatte es zwar schon, dass er an ein bestimmtes Mädchen denken musste und er dann einen Ausstoß von Adrenalin wahrnahm aber das verflog meist nach wenigen Tagen. Auch kennt er das Gefühl der Angst nicht, weder die banale Angst vor Krabbeltieren, noch so etwas Komplexes wie die Angst vor Einsamkeit. Es ist sehr schwer das alles so zu erklären, aber auf mich wirkt er einfach sehr unbekümmert. Er scheint sich um nichts oder sehr wenig Gedanken oder Sorgen zu machen. Irgendwie lebt er nur im Moment, was schon zu einigen Streitereinen führte, da er aufgrund dieser Sorglosigkeit, nicht über Konsequenzen nachdenkt und ihm erst klar wird, dass etwas schlecht war oder es verletzend für andere war, wenn es ihm gesagt wird. Aber er handelt häufig nach "tut mir gut, mach ich weiter" oder "Tut mir nicht gut, lass ich sein" ohne über Folgen nach zu denken, selbst wenn es für ihn sehr nachteilig ist.
Bei dem Test, auf dieser Seite, erreichte er einen ziemlich hochen Punktestand und deswegen frage ich hier, kann es sein dass es das ist? Und was genau hat es im Test mit den Fragen zu Sex auf sich? Denn auch in der Hinsicht gibt es Probleme, schon seit beginn an, die für mich immer wirkten wie, dass er sich emotional nicht darauf einlassen kann, da er auch dabei neutral ist.